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Kerstin öffnet langsam ihre Augen. Sie befindet sich schwebend hoch oben am goldenen Himmel. Am Zenit, die Sonne, die ihre Strahlen auf die Erde hinab schickt. Wattewolken ziehen an ihr vorüber. Sie greift nach ihnen, doch sie entweichen ihr. Ein flüchtiges Lächeln umspielt ihre Lippen. Der Ausblick der sich ihr bietet ist gewaltig.
Weit unter ihr die Erde, die sich dreht. Entgegengesetzt der Sonne, der Mond umringt von blassen Sternen. Tag und Nacht.
„Irre!“, flüstert sie.
Kerstin breitet ihre Arme aus und der Wind verfängt sich in ihrem Haar, Armen und dem was sie am Körper trägt. Erst jetzt wird ihr bewusst dass sie ein durchscheinendes weißes Kleid, mit einem weiten V-Ausschnitt an hat. Sowohl vorne wie auch hinten.
Das Gefühl der Schwerelosigkeit ist überwältigend.
„Wow.“, Jay grinst verschmitzt. Sein Blick ruht auf Kerstin. Seinerseits trägt er eine schwarze luftige Leinenhose, sonst nichts.
Erst jetzt bemerkt Kerstin Jays Anwesenheit und bei ihrem Blick den sie ihm zuwirfst muss er lachen, denn sie hat eine Augenbraue hochgezogen.
„Was trägst du denn da?“, ruft sie ihm zu. Jay schaut an sich herunter und lacht wieder. „Cool oder? Fehlen nur noch Flügel und ich bin der gefallene Engel!“
Jay schwebt im Abstand von zehn Schritten von ihr entfernt. Auch ihn überwältigt die Schwerelosigkeit und so schaut er sich erst einmal staunend um. Die Höhe kribbelt angenehm in seinem Bauch.
Nun leuchten im Abstand von etwa fünf Schritte weitere Silhouetten auf. Tom, Kai und Patty materialisieren sich und drei weitere. Ein weiterer Mensch und zwei, die absolut nicht von dieser Welt zu sein scheinen.
So wie beide aussehen könnte es eine Dryade und eine Drachenfrau sein, die mit ausgestreckten Flügeln mit im Kreis schwebt.
Kerstin zählt insgesamt acht.
Patty trägt wie sie selbst ein weißes durchscheinendes Kleid. Tom in der selben Farbe eine weiße Leinenhose und Kai die selbe wie Jay, nur das er noch ein enges Top trägt, ebenso in schwarz.
***
Alle acht sind zu einem Stern angeordnet. Vier beschreiben einen äußeren Kreis; Jay, Kai, Kerstin und die Drachenlady. Den inneren Kreis beschreiben die Dryade, der fremde Mann, Tom und Patty.
Die Mitte ist leer... Bzw. war sie bis eben leer, denn nun beginnt die Mitte zu leuchten. Es ist ein heller Punkt der immer größer wird und langsam Gestalt annimmt, bis vor ihnen eine weibliche Gestalt schwebt. Sie ist vollkommen unbekleidet und dennoch vom Lichtschein weitestgehend bedeckt. Ihre sechs Schwingen sind majestätisch gestreckt. Dessen Kopf ziert eine Krone aus Licht. Alles an ihr scheint aus Licht zu bestehen. Selbst ihre Augen, die die Ausstrahlung von Feuer haben.
Sie dreht sich langsam um ihre eigene Achse und sieht jeden einzelnen schweigend an, beginnend von Jay, der sie eingehend neugierig mustert.
***
„Was bist du? Bzw. wer bist du?“, fragt Jay das Wesen unverblümt, woraufhin er sich ein paar Blicke der anderen einfängt.
***
„Ich bin alles. Der Anfang und das Ende. Schöpfung und Untergang. Ich habe keinen Namen und doch viele.“
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